Schneckenbande

im Schneckentempo mit Dachzelt um die Welt
 

Venedig und Kreuzfahrt mit Baby 16.Oktober - 27.Oktober 2019

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Reisebericht

Seit Beginn der Schwangerschaft waren wir leider nicht mehr unterwegs. Da wir uns damals aber noch nicht vorstellen haben können, wie es ist mit einem Baby ist zu verreisen und dann auch zu campen, entschieden wir uns erst einmal für eine Kreuzfahrt. Während des Aufenthalts auf dem Schiff müssten wir selber nicht viel tun und könnten uns um unsere Tochter kümmern, dachten wir uns. Außerdem stellten wir uns das Besichtigen der Orte einfach vor. Alles in den Kinderwagen packen und von Bord gehen. Aber wir lieben das Reisen mit unserem Dachzelt. Daher waren wir ein wenig hin und her gerissen, buchten dann aber aus Unsicherheit trotzdem eine Kreuzfahrt mit MSC, da diese die einzige Reederei war, welche unter 6 Monate alte Babys mitnimmt. Der Preis lag um die 1100,00 €. Zusätzlich suchten wir uns für 3 Nächte eine Unterkunft in Venedig. 2020 sollte es aber dann wieder ein Campingurlaub werden.

Reisen mit Baby



Kreuzfahrtroute:

Venedig - Kotor - Seetag - Mykonos - Piräus - Korfu - Bari - Venedig





16.10.2019 Abfahrt nach Seeboden am Millstätter See in Österreich

Gegen Mittag konnten wir mit unserer 4 Monate alten Sia Mara los. Abends kehrten wir in der Pension Linder in Seeboden am Millstätter See ein. Die Gastgeber waren sehr herzlich. Natürlich schauten wir zum See vor. Ganz schön hier. Dennoch wirkt alles sehr touristisch, aber es war ja nichts mehr los. Abendessen gab es in der Patateria Ofenloch. Hier gibt es hervorragende Kartoffelgerichte. Nur war es dort sehr laut.

 

17.10.2019 Von Österreich nach Venedig

Nach dem guten Frühstück ging es weiter in unser Lieblingsland Italien. Nachmittags übergab uns der überaus freundliche Besitzer des Duo Apartments in Marghera die Schlüssel. Die im obersten Stock liegende saubere Wohnung war ein Traum. Alles was man braucht, war hier zu finden und wir fühlten uns sehr wohl. Zu Fuß machten wir uns später auf dem Weg zur 5 Minuten entfernten Bushaltestelle, um nach Venedig zu fahren. Als wir dort ankamen, war uns erst bewusst, dass Venedig einige Treppen hat und das mit dem Kinderwagen ja lustig werden kann. Wir schauten uns nur ein wenig um und gingen anschließend in die Trattoria alle Burchielle. Auf der Piazzale Roma sind wir dann in unseren Bus eingestiegen, welcher uns über die längste Brücke Ponte della Liberta nach Marghera brachte. Danach verbrachten wir unsere erste Nacht in Italien. 


18.10.2019 Venedig, Italien

Nach dem Frühstück fuhren wir wieder circa 15 Minuten mit dem Bus nach Venedig. Wir schlenderten durch die schmalen Gassen und Kanäle. Die Stadt setzt sich aus 118 Inseln zusammen. Insgesamt hat Venedig um die 435 Brücken. Über einige davon musste leider unser Kinderwagen getragen werden. Nur wenige sind barrierefrei. Wir kamen bei der Scuola Grande di San Giovanni Evangelista an. Später latschten wir von der Rialtobrücke zum Markusplatz. Dann gingen wir am Dogenpalast vorbei und sahen uns die Seufzerbrücke von der Ponte della Paglia aus an. Außerdem kehrten wir in den außergewöhnlichen Buchladen Libreria Acqua Alta ein. Cool ist die aus alten Büchern bestehende Treppe im Hof. Zu guter Letzt sahen wir die Santa Maria Formosa. Abends machten wir Brotzeit in unserem Apartment, da wir in der Trattoria Aquila Nera in Venedig Mittag gegessen haben. 


19.10.2019 Venedig, Norditalien

Natürlich machten wir uns auch heute wieder auf den Weg nach Venedig. Allerdings haben wir uns vorgenommen, dass wir nicht mehr so viel zu Fuß gehen. Am Canale Grande fanden wir nach längerer Suche eine freie Gondel. Muss man halt einfach mal gemacht haben! Auch wenn es 80 Euro kostet. Unser Gondoliere setzte auch bei Fotos extra seinen Hut auf und unterhielt sich lautstark mit seinen Kollegen. Bella Italia! Wir sahen die San Simeone Piccolo und die Santa Maria di Nazareth Dann fuhren wir unter der Scalzi Brücke hindurch. Es ging an der Church of San Giacomo dall'Orio und Kirche San Geremia vorbei. Dann war die Gondelfahrt auch bald schon wieder vorbei. Der Gondoliere gab uns den Kinderwagen wieder und wir machten es uns am Canale Grande im Ristorante Da Nino auf ein Getränk gemütlich. Abends aßen wir bei La Lanterna. Das Restaurant hat eine tolle Lage. Die Pasta schmeckte wirklich sehr gut aber es war uns einfach zu wenig.


21.10.2019 Kotor, Montenegro

Vormittags nahmen wir an der Sicherheitsübung teil, die wir gestern verpasst haben. Für Kotor benötigten wir alle Reisepässe. Gegen Mittag genossen wir die herrliche Aussicht auf Deck. Die Einfahrt in die Bucht von Kotor, auch Europa südlichsten Fjord genannt war grandios. Der wunderschöne 28 km lange Fjord liegt inmitten schroffer, teilweise bis zu 1900 m hoher Kalksteinklippen. Unter anderem kamen wir auch am Kap Oštra und der Insel Gospa od Škrpjela vorbei. Die Altstadt erreichten wir nach wenigen Schritten. Wir gelangten durch das Seetor hinter die Stadtmauer und schlenderten durch die Gässchen. Bei der Sankt-Tryphon-Kathedrale kehrten wir auf ein Getränk in einem Lokal ein. Danach sahen wir das Nordtor der Stadtmauer bei Vrata od Škurde und der Church of St. Mary Collegiate. Erfreulicherweise haben wir uns in einem Laden Wandlampen für unser Schlafzimmer gefunden. Nachdem wir noch an der Orthodoxen Kirche vorbeigekommen sind, tranken wir ein Gläschen am zentralen Platz Trg od Oružja. Dann ging es leider zurück aufs Schiff.

 

22.10.2019 Seetag

Wir waren echt überrascht, dass es auf Deck trotz Fahrtwind so schön warm war. So tankten wir Vitamin D.


23.10.2019 Mykonos, Griechenland

Das Schiff legte im neuen Hafen von Mykonos an. Von dort aus fuhren wir mit dem SeaBus für 4 € Hin- und Rückfahrt pro Person in die Stadt. Mykonos wird auch die Sonneninsel genannt. Die Wahrzeichen von Mykonos sind die Windmühlen und die typisch kykladische Architektur. Die weiß getünchten Häuser mit knallblauen Türen und Fensterläden zieren das Gassenlabyrinth. Wir spazierten zur Kirche Agios Nikolaos und zur strahlend weißen Kirche Panagia Paraportiani. Danach ging es durch Klein-Venedig, wo wir in der Rhapsody Bar auf ein Getränk einkehrten. Hier hatte man einen wundervollen Ausblick auf die Windmühlen, welche wir nachher ansteuerten. Aber bei einem Aussichtspunkt auf Klein-Venedig schlugen wir eine andere Richtung ein, da uns der Anblick von Sehenswürdigkeiten aus etwas Entfernung besser gefällt. So meidet man meistens die Menschenmassen. In der Marco Polo Taverna haben wir Moussaka mit Salat probiert. Im Kleidungsgeschäft Salachas gibt es wunderschöne griechische Mode aus Leinen/Baumwolle. Wir kleideten uns drei in Partnerlook ein. Echt cool. Im gemütlichen Mamalouka Lokal mit Pflanzen überdachter Terrasse entspannten wir noch ein Weilchen. Anschließend sahen wir noch die Metropolitan Kirche. Der Wetterbericht sagte Sturm vorher. Mittlerweile merke man auch ganz schön etwas davon. Umso lustiger war die Rückfahrt mit dem SeaBus aufgrund des stärkeren Wellengangs. Die MSC verließ die kykladische Insel erst nach Mitternacht.


24.10.2019 Piräus bei Athen, Griechenland 

Wir blieben heute am Schiff. Der Aufenthalt in Piräus bei Athen war so kurz, dass wir uns den Stress nicht antun wollten. Und ehrlich gesagt wollten wir nicht zur Akropolis oder so, da wo jeder hinrennt. Leider wurde nach dem Buchen der Kreuzfahrt die Insel Santorini durch Athen ersetzt. Der Hafen von Piräus ist der größte Seehafen Griechenlands und einer der größten im Mittelmeerraum. Heute war es wieder einmal total warm. 


25.10.2019 Korfu, Griechenland

Korfu ist die zweitgrößte Insel im ionischen Meer. Wegen des mediterranen Klimas wird Korfu auch die grüne Insel genannt. Während das Schiff Korfu anfuhr aßen wir im Restaurant am Heck zu Mittag. Wir hatten einen super Ausblick und konnten auch raus gehen. Die Stadt von Korfu sah von Weitem auch einladend aus, aber wir wollten unbedingt in die Natur. Beim Hafen mieteten wir bei Hertz einen Seat Mii für 40,00 €. Danach düsten wir los in Richtung Afionas. Die Ausblicke während unserer kurvenreichen Fahrt waren total schön. Soweit das Auge reicht bewaldete Hügel und Berge, zu einem Teil auch mit Zypressen. Zuerst tranken wir in Afionas einen Kaffee. Eigentlich wollten wir die Zwillingsbucht von oben sehen, doch uns wurde vor Ort erklärt, dass der Aussichtspunkt mit Baby quasi unmöglich zu erreichen sei. Dafür hat uns dort das Berg- und Künstlerdorf Afionas sehr gut gefallen. Die weißen, mit Blumen geschmückten Häuser in den verwinkelten Gassen sorgen für richtiges Urlaubsflair. Später besuchten wir zwei Strände von Paleokastritsa. Der Ampelaki Bay und der Agios Spyridon Bay die sich zwischen die steilen Felsküsten schmiegen waren zu dieser Zeit so ziemlich leer. Das Wasser ist glasklar. Für einen Abstecher während der Kreuzfahrt war der Ort für uns gut geeignet, weil er auch einfach und schnell zu erreichen war. Hier Urlaub machen würden wir aber nie. Da wir Strände mit Liegen und Cafés so gut wie immer meiden. Aufgrund der relativ kurzen Aufenthaltszeit düsten wir über die große Straße zurück zum Hafen, stellten uns Auto ab und waren trotz aller Bemühungen die letzten an Board. 


26.10.2019 Bari in Apulien, Italien

 

In unserem Reiseführer wird die Fahrt nach Alberobello zu den Trulli, das sind kegelförmige Steinhäuser empfohlen. Wir waren ja 2017 schon einmal in Apulien und haben diese besichtigt. So hatten wir heute nur auf dem Plan, die Nudelfrauen, welche vor ihren Häusern Orecchiette formen zu sehen. Wir gingen an der Kathedrale San Sabino vorbei und kehrten in ein Café ein. Die italienische Sprache ist uns vertraut und wir sind einfach gerne in Italien und mögen die Leute. Später waren wir in der Via Santa Lucia, gefolgt von der Arco Basso, in welcher wir die Nudelfrauen vor ihren Häusern sahen. Sie formten aus einer dicken Teigrolle mit flinken Händen Orecchiette. Man trifft sie aber überall in der Altstadt von Bari an. Nachdem wir noch ein bisschen in Cafés verweilten traten wir den Rückweg an und spazierten am Castello Normanno-Svevo vorbei. Kurz vorm Schiff trafen wir auf am Straßenrand sitzende Italiener, welche unsere kleine Sia Mara bewunderten. Sie versicherten uns, dass sie alles von ihrer hübschen Mutter haben würde, aber nichts von ihrem Vater. Und das alles auf typisch italienischer Art. Beim Abendessen auf dem Schiff knipsten wir noch ein Bild von unserem Kellner und bedankten uns.


27.10.2019 Von Venedig nach Zandt

Wir checkten vormittags aus und wurden wieder von unserem Shuttleservice abgeholt. Danach fuhren wir nach Hause. 


Fazit:

Venedig ist immer einen Besuch wert. Der Kinderwagen allerdings erschwert diesen, da man ihn über die meisten Treppen tragen muss. Es gibt aber auch vereinzelt Brücken, die barrierefrei sind. Die Orte Kotor, Mykonos, Korfu und Bari haben uns wirklich sehr gut gefallen. Sie waren leicht vom Hafen aus zu erreichen. Santorin wurde ja leider erst nach dem Buchen durch Athen ersetzt. Das Abendessen war überraschend gut. Der Rest naja. Unser Kellner im Restaurant und der Zimmerbetreuer waren super. Hatten aber ansonsten auch mit dem Personal Schwierigkeiten. Mit unserer kleinen Tochter Sia Mara war die Reise überhaupt kein Problem. Sie war fröhlich, neugierig und hat es fast schon genossen, dass viele Menschen um sie rumstanden. Auch die Landausflüge hat sie mitgemacht. Zum Schlafen hatten wir ein Reisebett dabei. Der einzige Haken war der Lärm auf der MSC, vor allem beim Abendessen. Was für Sia Mara definitiv nicht gut war. Wir selbst fanden die Menschenmassen, das Unterhaltungsprogramm und die Lautstärke am Schiff total schlimm. Deshalb nie wieder. Besser für uns alle und die Umwelt. Wir freuen uns auf den nächsten Campingurlaub umso mehr. Endlich wieder Natur, Ruhe und Gespräche mit den Einheimischen. 

 
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